Stundenplan mit Kaliwerbung (1938)

Beschreibung

Das mittig platzierte Raster der Stundentafel umfasst die sechs Schultage (inkl. Samstag!) und ist unten ergänzt durch ein Feld für die Schulklasse und die Ferientermine. Gerahmt wird die Tabelle durch farbige Szenen aus dem Schulleben. Verglichen mit seinem Vorgänger aus dem letzten Jahr der Weimarer Republik benutzt dieser Stundenplan aus der NS-Zeit eine deutlich andere Bildsprache: Der Lehrer als 'Führer', dem die Kinder als 'Gefolgschaft' bereitwillig und lernbegierig folgen: Am oberen Bildrand steht der Lehrer vor einer Leinwand auf die das Lichtbild eines Fördergerüstes projiziert wird. Er weist mit dem Zeigestock auf den Turm und die durchgängig blonden Kinder schauen wie gebannt nach vorn. Links wird die Szenerie des Förderturmes nach unten verlängert, zeigt den Schnitt durch den Schacht und unten einen Abbau mit Säulenbohrmaschine und Gleisförderanlage. Am rechten Rand wird eine Szene im Schulgarten entwickelt: Oben teilt der Lehrer den Kindern Kali-, Stickstoff- und Phosphordünger aus, den sie auf ihren Beeten ausbringen, in der Bildmitte wird zur Erntezeit gewechselt, die Kinder ernten große Kohlköpfe und bekommen unten - mit dem Gemüse in der Hand - vom Lehrer ihr Zeugnis überreicht. Am unteren Bildrand wird schließlich ein Stillleben aus prächtigen Getreidegarben und diversem Gemüse präsentiert. Die Rückseite des Stundenplans ist prall gefüllt mit einer Kurzgeschichte, in der es exakt um jene Themen geht, die auf der Vorderseite bildlich dargestellt wurden - um den Lichtbildvortrag zum Kalibergbau und um die "Düngeversuche" im Schulgarten. Im schwarzen Rahmen um den Textblock herum sind die verschiedenen Dünger der Kaliindustrie angeführt: 40er und 50er Kalidüngesalt, Kainit, Hedderich Kainit, Schwefelsaures Kali und Kalimagnesia (Patentkali).

Material & Technik
Karton, Druckfarbe (4-farbig) / gedruckt
Abmessung & Dimension
Länge: 25 cm, Breite: 17,6 cm, Seitenzahl: 2