Auswandererkiste

Beschreibung

Das Schicksal dieser Holzkiste ist nicht völlig geklärt: Gemäß der Aufschrift enthielt sie das Auswanderungsgut von Balthasar Ernst. Möglicherweise handelt es sich um den 1858 geborenen Kaufmann aus Friedewald, der - gemäß US-Manifest Nr. 41056 am 25. Juni 1889 in die USA eingewandert war. Allerdings ist auf einem der Aufkleber das Folgejahr 1890 vermerkt. Denkbar, dass in der Kiste dem Auswanderer weitere Habseligkeiten nachgeschickt wurde - doch wie kam sie dann wieder zurück nach Hessen? Möglich auch, dass Balthasar Ernst nach einem Jahr doch wieder in seine alte Heimat zurückkehrte. Die schlichte Reisekiste ist aus Nadelholz gefertigt, die Seitenwände sind verzinkt, Boden und Deckel sind aufgenagelt. Zwei Metallbänder umschlingen den Quader und verleihen ihm zusätzlich Stabilität. Hinten ist in dieses jeweils ein Scharnier eingearbeitet, vorn münden die oberen Enden in klappbaren Überfallen, das untere Ende in einer Öse, in die vermutlich ein Eisenstab eingeführt werden konnte, der mittig in einem Schließmechanismus gesichert werden konnte. Von letzterem ist noch die Aussparung in der Vorderwand erkennbar. Auf dieser Wand steht in geschwungener Schrift: "Auswanderungsgut fuer Balthasar Ernst nach". An den Seitenwänden sind die Reste mehrerer aufgeleimter Versandzettel erkennbar, die teilweise nicht mehr vollständig zu entziffern sind. Klar ist dadurch, dass die Kiste über den Norddeutschen Lloyd, mit der 7. Reise 1890 des Dampfschiffes 'Fulda' nach New York verschifft wurde.

Material & Technik
Nadelholz, Eisen, Hanf / Schreinerarbeit, genagelt, verdrillt
Abmessung & Dimension
Höhe: 57 cm, Länge ohne/mit Griffen: 87 / 91 cm, Breite: 61 cm, Gewicht: 20,6 kg

Bezug zu Personen oder Körperschaften

Königliche Eisenbahndirektion Erfurt der Königlich Preußischen Staatseisenbahnen

Norddeutscher Lloyd