Heimatschein für Anna Catharina Müller aus Heringen
Beschreibung
Diesen 'Heimatschein' musste sich Anna-Catharina Müller aus Heringen 1984 beim Landratsamt in Hersfeld ausstellen lassen, um im benachbarten Berka als Dienstmagd arbeiten zu können. Anschließend mussten noch der Bürgermeister, ein Beigeordneter und Mitglieder des Gemeinderathes das Dokument unterzeichnen. Alle zwei Jahre musste das Papier neu beantragt werden und selbstverständlich war dafür eine Gebühr zu entrichten. Die Kleinstaaterei war in Deutschland im 19. Jahrhundert ein großes Problem. Das galt vor allem in kleinräumigen Regionen wie Hessen und Thüringen. An Freizügigkeit war nicht zu denken. Erst mit der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 endete diese Praxis. Das hochformatige Papier hat eine aufgedruckten Ornamentrahmen (Muscheln, Akantusblätter, Rosetten) und einen zweispaltigen Aufbau unter der Überschrift "Heimathschein": Im linken Teil war die Personal-Beschreibung in die vorgegebenen Rubriken einzutragen, was hier jedoch unterlassen wurde. Im rechten Teil wird erläutert, für wen, zu welchem Zweck und unter welchen Bedingungen der Aufenthalt im Ausland gestattet ist. Unten ist das Siegel der Gemeinde Heringen, Datum und die notwendigen Unterschriften erkennbar. Der Schein ist auf einem gelben Hintergrund in einem Holzrahmen aus Wurzelfurnier hinter Glas gerahmt. Der Rahmen hat nach innen und außen vergoldete Zierprofile
Bezug zu Orten oder Plätzen
Kurfürstentum Hessen
Herzogtum Sachsen-Weimar