Knappenbrief der Gewerkschaft Wintershall
Beschreibung
Am 31. März 1950 hatte ein 19-jähriger gebürtiger Böhme seine Lehrzeit bei der Gewerkschaft Wintershall erfolgreich abgeschlossen. Nach bestandener Prüfung wurde dem Berglehrling diese Urkunde überreicht. Der Knappenbrief ist in einem Eichenholzrahmen hinter Glas gerahmt. Das Schmuckblatt zeigt in der oberen Hälfte eine Originalradierung, auf der ein hallenartiger Hohlraum in einem Bergwerk zu sehen ist. Von links fällt eine dunkle Felswand ins Bild, der Hintergrund ist im Zentrum gleißend hell ausgeleuchtet, oben und rechts begrenzt Gestein die Szenerie. Drei Gleisstränge führen in leichtem Bogen von Links aus dem Lich des Hintergrundes direkt auf den Betrachter zu. Auf dem rechten Gleis steht eine lange Reihe von gefüllten, schulterhohen Förderwagen, ihr Ende verschwindet im Hellen. Vorn schreitet ein Bergmann mit Hut auf eine Menschengruppe zu, die weiter hinten im Mittelgrund des Bildes steht. Die Gruppe - eine große Person, die den Arm hebt und in Richtung der rechten Felswand deutet und drei kleinere Personen - könnte eine Lehrlingsgruppe oder Schulklasse sein. Unter dem Druck ist der Text der Urkunde gedruckt bzw. handschriftlich ergänzt, unterschrieben und gesiegelt. Unter dem Motiv ist der Text der vorgedruckten Urkunde abgedruckt und die Eintragungen in schwarzer Tinte eingetragen. Offensichtlich handelt es sich bei dem Vordurck noch um ein Exemplar aus der NS-Zeit, denn der Schriftzug "Betriebsführer" ist geschwärzt und "Bergrevierbeamte" gibt es nicht mehr (überstempelt mit Bergamt Kassel).