Randlochkarte 'Lohn für Gemeinkosten' der Bayerische Motoren Werke (BMW)
Beschreibung
Diese Lochkarte stammt aus der Frühzeit der Datenverarbeitung. Sie besitzt zwar bereits das Format der klassischen "Hollerith-Karte", allerdings ist nur der linke Rand für einfache Stanzcodierungen vorgesehen. Die restlichen Angaben wurden per Hand in die entsprechenden Felder auf der Karte eingetragen. Die Randlochung konnte demnach allenfalls für einfach Sortier und Filterfunktionen verwendet werden - keinesfalls für komplexere Prozeduren oder gar Berechnungen. Die Karte 'Lohn für Gemeinkosten' steht im Zusammenhang mit der betriebswirtschaftlichen Zuordnung von Kosten, die nur indirekt mit der Herstellung eines Produktes zu tun haben - über die Gemeinkosten jedoch in die Gesamtkalkkulation einfließen müssen. Interessant an dieser Karte ist vor allem der Fundzusammenhang: Die Karte stammt aus dem Kalibergwerk Springen, in dem zum Ende des II. Weltkrieges BMW die Flugmotorenproduktion seines Eisenacher Werkes nach unter Tage verlagern wollte. Für die Vorbereitung und den Ausbau der Grubenbaue wurden auch Häftlinge aus dem KZ Buchenwald bei Weimar eingesetzt, die wochenlang unter Tage leben und arbeiten mussten.
Bezug zu Personen oder Körperschaften
BMW Flugmotorenfabrik Eisenach