Edelkastanie

Beschreibung

Blattfüllende Studie einer Edelkastanie. Der leicht schräge Wuchs des Stammes markiert die Diagonale der Blattfläche. Die breit ausladenden Äste durchmessen die Fläche in der Horizontalen. Vor allem diese feste Verankerung des Motivs in der Bildfläche aber auch der vergleichsweise sichere Duktus der Federzeichnung deuten auf die Unterweisung durch einen professionellen Künstler hin. Laut der Bezeichnung von Goethes Schwiegertochter Ottilie entstand das Blatt unter der Anleitung von Jakob Philipp Hackert, eine Überlieferung, die in der Forschung unterschiedlich gedeutet worden. Femmel rückte das Blatt in die Nähe einer weiteren und nachweislich den Vordergrund einer Radierung aus Hackerts "Principes pour apprendre à dessiner le paysage d"après nature" rezipierenden Zeichnung (vgl. Inv.-Nr. III-10199) und datierte entsprechend nach 1802 (vgl. Corpus VI B, Nr. 103, S. 40). Demgegenüber geht Maisak mit dem Verweis auf die stilistische Nähe zu dem "Olivenstamm" (SWG/GNM) von einer Entstehung 1787 in Italien aus (Maisak ²2001, Abb. S. 150, Anm. 111, S. 298).

Material & Technik
Feder in Braun über Graphit (?) auf Vergépapier
Abmessung & Dimension
Blatt: 333 x 472 mm