Schlaf- und Totenmütze des Hans Georg von Stockhausen
Beschreibung
Glatt rechts gestrickte Zipfelmütze aus rohweißer Wolle mit zwei unterschiedlich schwarzen Leinenbändern (verblasst; bräunlich) als Haus- und Schlafmütze für Hans Georg von Stockhausen (1722-1780); an mehreren Stellen mit dunklerer Wolle durch Einstricken geflickt. Die Mütze entstammt seinem Sarg, welcher Teil des Erbbegräbnisses der Adelsfamilie von Stockhausen in der evangelischen Kirche zu Trendelburg war. Die Särge wurden im Zuge von Renovierungsarbeiten in der Kirche auf Zustimmung der Nachfahren derer von Stockhausen geborgen und in museale Obhut gebracht. Dabei wurde auch die Totenbekleidung geborgen. Im Falle des Hans Georg von Stockhausen bildete die Schlafmütze einen Teil seiner Totenkleidung. Die dunklen, mit Knoten wie auch mit Schleifen versehenen Leinenbänder waren ihr jedoch erst mit der Bestattung beigegeben worden. Sie galten als Ausdruck von Tod und Trauer, waren gewiss aber auch Ausdruck volkgläubischen Gedankenguts. Schleifen bzw. Knoten galten als Möglichkeit, das Dämonische, Teuflische bannen zu können.