Cascatella di Tivoli

Beschreibung

Lichterfüllter Blick in ein zu beiden Seiten von Felsen gesäumtes Flusstal. Von den Felsen rechts fallen mehrere kleinere Wasserfälle herab, die Casacatelle bei Tivoli. Jedoch mildert die Lichtregie mit einem hellen Gegenlicht und den von der Sonne ausgehenden Strahlenbündeln den vertikalen Höhenzug, der die Darstellung der Wasserfälle sonst charakterisiert. Ein kleiner Eichenhain am linken Bildrand und eine Figurenstaffage mit einer auf einem Esel reitenden Italienerin und einem Laute spielenden Landmann komplettieren das idyllische Bild von Italien. Der aus Hannover stammende Albert Christoph Dies gehört zu den deutschen Künstlern, mit denen Goethe auf seiner Italienreise verkehrte und von denen er sich praktische Anweisungen in der Zeichenkunst erteilen ließ. An Herzog Carl August schrieb er über ihn: "ich habe eine Landschaft erfunden und gezeichnet, die ein geschickter Künstler, Dies, in meiner Gegenwart colorirt; dadurch gewöhnt sich Auge und Geist immer mehr an Farbe und Harmonie." (WA I, 32, S. 36f.). Auch Goethe zeichnete wohl im Juni 1787 die Cascatelle in Tivoli (Corpus II, 187, 188). Dies' Darstellung fand Eingang in die von Johann Christian Reinhart und dem Nürnberger Verleger Frauenholz organisierten "Mahlerisch radirten Prospecte von Italien". NSt

Material & Technik
Feder und Pinsel in verschiedenen Brauntönen über Graphit auf Vergépapier, ganzflächig altmontiert auf Vergépapier, mit Papierrähmchen mit mehrfacher Rahmung mit Feder und Pinsel in Braun und Hellgrün
Abmessung & Dimension
Lichtes Maß: 350 x 470 mm; Untersatzpapier: 372 x 495 mm