Goethe am Fenster seiner Wohnung am Corso in Rom
Beschreibung
Am 30. Oktober 1786 zog Johann Wolfgang von Goethe in die Künstlerwohngemeinschaft an der Via del Corso in Rom, in der auch Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und andere lebten. Neben dem berühmt gewordenen, großformatigen Gemälde „Goethe in der Campagna“ schuf Tischbein während der gemeinsamen römischen Zeit auch weniger repräsentative Porträts des Dichters. Mit „Goethe am Fenster seiner Wohnung am Corso in Rom“ zeichnete Tischbein eines der heute berühmtesten Goethe-Bildnisse. Leger gekleidet steht der Dichter, in Rückenansicht gezeigt, an einem geöffneten Fenster und blickt hinaus. Die betont lässige Haltung liest sich wie eine Analogie zu der von Goethe selbst beschriebenen Verjüngung, die er in Rom in Angesicht von Kunst und Antike erlebte. Der Blick auf ein sich seinerseits unserem Blick entziehendes Geschehen lässt die Momentaufnahme wie eine Parabel auf Neugierde und Schaulust erscheinen. In dem Motiv des geöffneten Fensters und in dem Gegensatz zwischen dem kargen Innenraum und dem von außen einfallenden Sonnenlicht klingen zugleich zeittypische Themen an. NSt
Bezug zu Orten oder Plätzen
Rom