Quartettabend bei Bettina von Arnim

Beschreibung

Das Aquarell von der Hand des Berliner Malers Carl Johann Arnold zeigt ein von Kerzenschein und Öllampen illuminiertes Streichquartett im Salon der Berliner Wohnung der Dichterin Bettina von Arnim. Der junge Geiger Joseph Joachim - als erster Geiger mit dem Rücken zum Betrachter platziert - musiziert hier nach der Erinnerung seines Sohnes Johannes gemeinsam mit Graf Albert von Flemming, dem späteren Ehemann von Armgart von Arnim, am Cello und Clara Schumanns Halbbruder Woldemar Bargiel an der Geige. Ein Brief Flemmings an Bettina vom 23.02.1857 überliefert zudem den Namen des Bratschisten F. W. Eduard Wendt (Sieberg 2012, S. 80). In direkter Nähe zu den Musikern, das Gesicht vom Kerzenschein erleuchtet, sitzt die damals siebzigjährige Bettine in einem Lehnstuhl. Haltung, Sessel und Kleidung entsprechen dem ebenfalls von Arnold geschaffenen Altersbildnis von 1859 (vgl. Inv.-Nr. IV-01676). Das Gipsmodell des von Bettina erdachten Goethedenkmals, ihrem Hauptwerk, an dem sie von 1823 bis zu ihrem Lebensende arbeitete, strahlt in hellem Weiß über den Köpfen der Anwesenden. Die übrige Dekoration des Raumes, die im pompejanischen Stil dekorierten Wände in Ziegelrot sowie die auf Konsolen angebrachten Götterbüsten entsprechen der Beschreibung, die Bettinas älteste Tochter Maximiliane von Arnim in ihren Lebenserinnerungen vom Salon der Berliner Wohnung "In den Zelten Nr. 5" gibt. NSt

Material & Technik
Aquarell mit wenig opaker Wasserfarbe über Bleistift, stellenweise mit Gummi Arabicum überzogen, auf Velinpapier
Abmessung & Dimension
Blatt: 323 x 262 mm