Totenhemden
Beschreibung
Konvolut, bestehend aus vier sehr ähnlichen Totenhemden. Sie weisen bis etwa unter die Brust reichende Knopfleisten auf, die von Plisseefalten, teils zusätzlich von Borten (Spitzenborte, Lochspitzenborte) flankiert werden. Bei zwei Hemden ist die Knopfleiste nur stilisiert. Diese beiden Stücke sind am Rücken offen, d.h. talarähnlich geschnitten, was das Ankleiden des/der Verstorbenen erleichtert; sie werden mit einem rückseitigen Knopf geschlossen. Die Hemden haben alle einen Kragen, teils mit einer umlaufenden Borte, und schließen an den Ärmeln mit einem Knopfbündchen ab. Die Geberin hat überliefert, dass solche Totenhemdem zur Aussteuer einer jeden bäuerlichen Braut gehörten, die auf einen neuen Hof einheiratete. Diese Hemden waren in der Region der Geberin (Wesermarsch) bis ca. 1969 noch teilweise in Gebrauch. Zu jedem Hof gehörte auch ein sog. Bockleinen. Das war ein riesengroßes Leinenstück (mindestens 4-6 Bettücher groß), welches die Holzböcke, auf denen der Sarg mit dem/der Verstorbenen aufgebahrt war, verdecken sollte. Das Bockleinen war das kostbarste und feinste Leinen und gehörte zu jedem Hof. // Die vier Totenhemde sind inklusive des ursprünglichen Lieferkartons übergeben worden, dessen Aufkleber auf die Firmenherkunft verweist: "Josef Witt GmbH, Weiden -Opf. / Webwaren-Versand . Baumwollspinnerei . Webereien." Es handelt sich um einen Versandaufkleber mit weiteren, den Versand betreffenden Angaben und handschriftlichen Notizen.