Skizzenbuch der Gisela von Arnim
Beschreibung
Skizzenbuch mit insgesamt 40 Zeichnungen sowie einigen Seiten mit Wortspielen, Schreibübungen und geometrischen Konstruktionen, die hier nicht als Zeichnungen gezählt worden sind (vgl. die Einzelaufstellung). Das Gros der Zeichnungen stammt von der Hand Gisela von Arnims, die Skizze für ein Grabmal mit Porträtmedaillon auf Blatt 13r ist von Maxe von Arnim signiert, ein weiteres, lose vor Blatt 38r einliegendes Blatt mit der Zeichnung von einem Tannenbaum sowie rückseitigen Studien zum Baumschlag verschiedener Laub- und Nadelbaumsorten lässt sich Herman Grimm zuweisen. Viele Zeichnungen sind Alltagsbeobachtungen oder Porträtstudien wohl aus dem Familien- oder Freundeskreis. Manche Blätter zeigen überdies für Giselas Vorstellungswelt typische Motive: märchenhafte Stoffe wie der "Ritter Georg" (Blatt lose einliegend auf Blatt 2r, datiert auf 1844), kleine Mädchen mit Tieren oder etwa zwei Entwurfszeichnungen mit einem an eine Pforte klopfenden Kind, die sich einer nicht realisierten Illustration zu dem Märchen "Das Heimelchen" (Heimelchen klopft an so manche Thür, nicht ausgeführte Illustration zu S. 58/59) zuordnen lassen (Blatt 12r, 18r). Durch die Durchmischung mit lateinischen Textfragmenten, Wortspielen, Schreibmeisterschnörkeln und anderen zeichnerischen Gelegenheitsarbeiten erscheint es naheliegend, dass das Zeichenbuch vielleicht bei den Unterrichtsstunden zugegen war, die Gisela von ihrer älteren Schwester Maxe erhielt. Eine vorläufige Datierung auf die Jahre 1844-1848 entsteht aus der datierten Zeichnung auf Blatt 2r und der Entstehungszeit des Märchens "das Heimelchen" um 1846-1848.