Badende Nymphen
Beschreibung
Studienblatt mit über das Blatt verteilten einzelnen, paarweise oder sich zu Grüppchen zusammenfügenden weiblichen Aktfiguren, die stehend, sitzend und liegend die verschiedensten anmutigen Posen und Bewegungen durchdeklinieren. Die Nacktheit der sich räkelnden Körper wird dabei durch das tänzerische Spiel mit zarten Stoffen noch unterstrichen. Die Andeutung eines von einer halbkreisförmigen Stufenanlage umgebenen Bassins legt die Deutung als Nymphäum voll badender Nymphen nahe. Die eingenommenen Posen und die Anordnung der Akte sind der vielfigurigen Komposition "Badende Nymphen" (III-13897-018) verwandt, zu der noch eine weitere Teilstudie existiert (III-13897-011). Details wie etwa Kopfbedeckungen oder die die Körper umspielenden Stoffe sind teilweise verändert. D. Böhm hat das vorliegende Blatt an den Beginn des Entwurfsprozesses gestellt (Böhm 2018, Bd. 2, S. 96). P. Maisak hat die Studien der Badenden in die Nähe von B. von Arnims Auseinandersetzung mit Karl Friedrich Schinkels Entwürfen für die Wandbilder im Alten Museum in Berlin gerückt und auf einen Brief an Achim von Arnim vom Mai 1828 verwiesen, in dem sie schrieb, Schinkels Entwürfe hätte sie dazu inspiriert, "eine Gruppe Taunymphen zu komponieren" (Maisak 2015, S. 324). D. Böhm hat das in der nachträglichen Bezeichnung des Blattes anklingende Sujet von Diana und den Nymphen diskutiert. Desweiteren konnte Böhm mit Verweis auf 4 Briefquellen die Existenz einer als "badende Nymphen" oder "Bade" bezeichneten Zeichnung nachweisen, an der B. um 1830 arbeitete und die in mindestens einer Version für Therese von Sachsen-Hildburghausen, die Gemahlin Ludwigs I. von Bayern, bestimmt war (Böhm 2018, Bd. 2, S. 83-87). Möglicherweise handelt es sich bei den "Taunymphen" und den "badenden Nymphen" um dieselbe, wie häufig bei B. mehrfach wiederholte Komposition.