Große Ideallandschaft mit antiken Ruinen I
Beschreibung
Die in warmes Sonnenlicht getauchte Ideallandschaft wird von antikisierenden, von Pflanzenwuchs überwucherten Ruinen und hochgewachsenen Bäumen gerahmt. Wasserläufe und sanft geschwungene Wege leiten den Blick in eine dunstige Ferne. Schütz folgt mit den großformatigen Kompositionen dem Prinzip der klassischen idyllischen Ideallandschaft, das im 17. Jh. von Claude Lorrain entwickelt und namentlich von den niederländischen Italianisten tradiert wurde (vgl. Kat. 200). Der hohe Stil der Ideallandschaften von Schütz steht in reizvollem Kontrast zu dem ländlichen Bildpersonal, das von anderer Hand ausgeführt wurde. Die Staffage stammt von Johann Conrad Seekatz, der im Vordergrund einen Hirten mit seinen Schafen und einen Knaben an einer alten Steintafel einsetzt. Eine Zigeunermutter hat sich mit ihren Kindern vor der Ruine niedergelassen, und ein bettelnder Zigeunerjunge tritt einem herannahenden Wanderer entgegen. Figurenbildung und Physiognomie der lebendig und genrehaft aufgefassten Staff age gleichen den Kindern in den zwölf Monatsbildern, die Seekatz zur selben Zeit im Auftrag von Thoranc ausführte (Kat. 293–304). (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 246)