Kirchweihszene

Beschreibung

Die vielfigurige Komposition greift eine Motivtradition auf, die im 17. Jarhundert vor allem durch flämische Maler geprägt wurde und im 18. Jarhundert eine breite Nachfolge in der deutschen Malerei fand. Wie in Kirchweih-Darstellungen etwa eines David Teniers II. bildet bei Seekatz ein vor dem Rathaus aufgerichteter, mit einer Zinnkanne und einem roten Band geschmückter Kirchweihbaum (Maien) den Mittelpunkt des Treibens. Zur Musik der Dorfmusikanten haben sich drei junge Paare zum Tanz eingefunden. Rings umher gehen die übrigen Besucher diversen anderen Vergnügungen nach: Rechts wird unter freiem Himmel getrunken und geschmaust. Daneben balgen sich zwei Knaben, die ein Savoyardenjunge mit Marmotte, dem umgehängten Kästchen für das Murmeltier, schalkhaft beobachtet. Links zieht ein fliegender Kupferstichhändler das neugierige Publikum an, während Verkaufsstände an der in die Tiefe fluchtenden Stadtmauer ihre Waren feilbieten. Seekatz fasst die vielfältigen, erzählfreudig geschilderten Motive durch eine erdigbraun getönte Farbpalette zusammen, einzig das tanzende Paar in der Mitte ist durch helles Licht und kräftige Farben hervorgehoben. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 264) Werkverzeichnis: Emmerling 176

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Abmessung & Dimension
224,7 x 198,3 cm