Friedrich II. König von Preußen
Beschreibung
Dem in verschiedenen Fassungen bekannten Bildnis Friedrichs II. (1712–1786) ging eine Ölstudie voraus, die Ziesenis 1763 wohl bei einer Porträtsitzung ausführte (vgl. Schrader 1995, S. 101–111). Danach entstanden zahlreiche Wiederholungen des Künstlers und seiner Werkstatt. Danach entstanden zahlreiche Wiederholungen des Künstlers und seiner Werkstatt. Eine Fassung um 1763/64 ist wie die Ölskizze als Brustbild vor neutralem Hintergrund aufgefasst, andere Repliken erweitern das Porträt zum Kniestück und inszenieren es mit den Stilmitteln des barocken Herrscherporträts. Hierzu gehört die Fassung im FDH, die den König im doppelreihigen, preußischblauen Samtrock mit einer schwarzen Halsbinde zeigt, in seiner Rechten den Feldherrnstab, die Linke auf einen Tisch mit militärischen Plänen gestützt. Auf seiner Brust prangt der Stern des preußischen Schwarzen Adlerordens (vgl. Gritzner 1893, S. 351–354). Im Hintergrund, den eine Säule auf hohem Postament und eine gebauschte Draperie als konventionelle Versatzstücke zieren, ist auf einem blauen Kissen skizzenhaft die Königskrone zu erkennen. Die sorgfältige Ausarbeitung des Gesichts und der Hände, die weiche, z. T. lockere Malweise von Kleidung und Beiwerk und das differenzierte Kolorit bezeugen die hohe Qualität der Frankfurter Fassung, die als eigenhändiges Werk von Ziesenis anzusehen ist (Hinweis von Karin Schrader, nach Autopsie am 4. März 2009). (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 349) Werkverzeichnis: Schrader 172e