Brustbild eines Mannes mit Turban
Beschreibung
Die sehr sorgfältig ausgeführte, in braungoldene Farbtöne getauchte und schlaglichtartig beleuchtete Darstellung zeigt das Brustbild eines mit Turban und verschiedenem Schmuckwerk pittoresk aufgeputzten, bärtigen Mannes. Trautmanns Gemälde knüpft an eine Spezialgattung der barocken Malerei an, die in den Niederlanden seit dem 17. Jh. weit verbreitet war und mit dem Begriff »tronie« bezeichnet wurde [...]. Die Studien- oder Charakterköpfe sind weder dem Porträt noch den genrehaften Darstellungen zuzuordnen. Das Gemälde im FDH sowie zahlreiche verwandte Werke Trautmanns stehen ganz offensichtlich dem künstlerischen Vorbild Rembrandts und seines Kreises nahe, ohne dass sich jedoch direkte Vorlagen benennen ließen (vgl. Kölsch 1999, S. 156–159). Seine Charakter- und Orientalenköpfe »in Rembrandts Manier« entsprechen vielmehr einer verbreiteten Mode, ja einem Geschmacksmuster der Zeit, und Frankfurter Auktionskataloge des 18. Jh.s belegen ein starkes Interesse an entsprechenden Werken. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 331) Werkverzeichnis: Kölsch (1999) G 59 Erworben 1911 in der Kunsthandlung Rudolf Bangel, Frankfurt am Main, der Kaufpreis gestiftet von Senatspräsident Hermann Quincke, Frankfurt a. M.