Joseph wird an die Midianiter verkauft
Beschreibung
Die Brüder warfen Joseph in einen leeren Brunnen, und als Kaufleute vom Stamm der Midianiter vorbeizogen, wurde er diesen kurzerhand verkauft (1. Mose 37,12–30). So kam Joseph nach Ägypten und wurde ein Sklave von Potiphar, einem Kämmerer des Pharaos. Trautmann stellt die Szene in einem querformatigen Gemälde als friesartige Komposition dar. In der Mitte zählt ein prächtig gekleideter Midianit den Preis für Joseph in die Hand des älteren Bruders. Joseph ist links daneben, mit einer unbeholfen-angstvollen Handbewegung, zu erkennen. Verschiedene Assistenzfiguren und zwei Kamele im Hintergrund ergänzen die Darstellung, die auffallend unsicher in Komposition und Figurenbildung wirkt. Das bunttonige Kolorit und ein starkes Helldunkel sind auf Fernwirkung bedacht. Eine Tradition der Familie Sartoux-Thoranc sah in der Figur Josephs ein Porträt des jungen Goethe (Schubart 1896, S. 21), was jedoch im Vergleich mit dessen frühem Bildnis im Gruppenporträt der Familie Goethe im Schäferkostüm von Johann Conrad Seekatz (vgl. IV-00232) nicht zutrifft. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 318) Illustrierte Textstelle: Bibel, Altes Testament, Genesis 37,12-28 Werkverzeichnis: Kölsch (1999) G 6 Erworben 1897 als Geschenk zur Eröffnung des Goethemuseums von Dr. Martin Schubart (1840-1899), München.