Das Innere der Liebfrauenkirche in Frankfurt am Main
Beschreibung
Kircheninterieurs waren eine Spezialität der niederländischen Malerei des 17. Jh.s, an die Schütz mit seiner perspektivisch durchkonstruierten Innenansicht der Frankfurter Liebfrauenkirche anknüpft. Der Blick geht durch die gotische dreischiffi ge Halle mit dem Kreuzgratgewölbe und den lichten Maßwerkfenstern zum Chor in der Tiefe des Raums. Die zum Liebfrauenstift gehörige Kirche, deren Ausstattung im 18. Jh. im Stil des Spätbarocks erneuert wurde, blieb ebenso wie der Bartholomäusdom und die Leonhardskirche nach der Einführung der Reformation in Frankfurt katholisch, was an der Vielzahl der Altäre erkennbar ist. So erblickt man im Hintergrund den 1764/65 aufgestellten Hochaltar von Peter Jäger aus Mainz, ferner fi nden sich die beiden Seitenaltäre und die alte Steinkanzel von 1615, die erst 1771 ersetzt wurde, und im Vordergrund links ein barocker Gnadenaltar (vgl. Ludwig 1997, S. 170). Schütz gibt die Einzelheiten in realistischer Weise wieder und weiß den Raum zugleich durch Farbe, Licht und Staff agefi guren atmosphärisch zu beleben. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 252-253)
Bezug zu Orten oder Plätzen
Liebfrauenkirche (Frankfurt am Main)