Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf
Beschreibung
Der Begründer der Linie Holstein-Sonderburg-Wiesenburg, Herzog Philipp Ludwig, begegnet uns in diesem Gemälde als kaiserlicher Befehlshaber in voller Rüstung. In einer Halbfigur dargestellt, wendet er den Kopf nach rechts und blickt dem Betrachter im Dreiviertelprofil entgegen. Sein markantes Erscheinungsbild wird durch einen Kinn- und Schnurrbart sowie einen Mittelscheitel charakterisiert. Seitlich sind die Haare mit schwarzen Schleifen zusammengefasst und enden in kunstvoll zu Schlaufen geflochtenen Zöpfen. Die dunkel glänzende Rüstung in Form eines Halbharnischs wird durch einen auffälligen, gelben Waffenrock kontrastiert. Um die Taille legt sich ein leuchtend rotes, mit Gold verziertes Waffengehänge, das dem Erscheinungsbild zusätzliche Pracht verleiht. In der Rechten hält der Herzog einen Kommandostab, während die Linke auf einem Helm mit üppiger Straußenzier ruht. Der Helm, dessen offenes Visier einen freien Blick gewährt, ist auf einem mit rotem Tuch bedeckten Tisch platziert, wobei der rechte Bildrand den Tisch anschneidet. Ein in demselben kräftigen Rotton gehaltener Vorhang hinterfängt das Haupt des Dargestellten. Der Hintergrund bleibt überwiegend dunkel, doch auf der linken Seite deutet eine angeschnittene Säule auf eine repräsentative Umgebung hin. Das Gemälde würdigt vor allem die militärische Laufbahn des Herzogs und verweist auf seine kaiserlichen Dienste während des Dreißigjährigen Krieges. Die Verbindung zum Schloss Bad Homburg entstand durch seine zweite Ehe mit Anna Margarete von Hessen-Homburg, der Tochter des Landgrafen Friedrich I. Vermutlich gelangte sein Porträt auf diesem Wege in die Homburger Gemäldesammlung. Der prachtvolle Rahmen im Stil eines gotischen Spitzbogenfensters wurde um 1830 eigens für das Gotische Haus im Tannenwald angefertigt, das Landgräfin Elisabeth von Hessen-Homburg als neues Domizil für ihren Gemahl errichten ließ. Für die Ausstattung dieses Hauses wurden 22 Gemälde aus dem Nachlass Friedrichs II. ausgewählt, darunter das Bildnis des Herzogs. 1866 kehrten diese Werke mit dem Einzug Wilhelms I. in das Schloss Bad Homburg zurück und bereichern seither die dortige Sammlung.