Landschaft mit drei Eichen und einem Hirten
Beschreibung
Ludwig Emil Grimm brachte dem Leben der einfachen, insbesondere ländlichen Bevölkerung, deren kulturellen Verwobenheit mit ihrer Region sowie mit der Natur, generell große Wertschätzung entgegen. Dabei steht in seinen Arbeiten mal der Mensch im Vordergrund, ein andermal scheint der Mensch angesichts der Allgewalt und Erhabenheit der Natur nur mehr Staffage zu sein. Es ist stets ein romantisch geprägter Blick: In ihm spiegelt sich die Suche nach Ursprünglichkeit, nach dem Einssein mit sich als Individuum oder einem Dasein im Einklang mit einer von Gott durchwirkten Natur. Und so zeigen Ludwig Emil Grimms Bilder Momente auf, in denen sich für ihn als Außenstehenden wesenhafte Schönheit offenbarte, sowohl in der Begegnung mit der Natur, mit Menschen als auch in deren gewöhnlichem Leben. Das hier zu sehende Blatt ist ein Beispiel für diesen Blick. Den Hirten mit seinem Hund und den Schafen übersieht man beinahe, so dominant nimmt sich die Landschaft aus. Drei Bäume, vermutlich Eichen, säumen den Kamm der Anhöhe, auf der auch der Schäfer steht. Die ausladenden Kronen der beiden hinteren Bäume stehen im Kontrast zu dem kahlen, abgestorbenen Baum vorn, was man als Metapher für den Zyklus allen Lebens deuten könnte. Doch ist es ebenso möglich, dass sich Ludwig Emil Grim für diese Anordnung aus kompositorischen Gründen entschieden hat. Wenige Meter von dem Hirten entfernt bricht das Gelände abrupt ab. Die Natur wird mit einem Mal schroff, auch findet nur wenig Licht in das stark abschüssige Terrain, das wiederum quirlig und licht ein Bachlauf flankiert. Weitere Bilder, die dieser Gruppe zugeordnet werden können, sind Inv.-Nr. 1.2.233, 1.2.242, 1.2.243, 1.2.275, 1.2.282, 1.2.283, 1.2.287, 1.2.292, 1.2.293, 1.2.296, 1.2.297, 1.2.298, 1.2.299, 1.2.446, 1.2.447, 1.2.448, 1.2.450, 1.2.451, 1.2.465, 1.2.643. Doreen Paula