Hinrichtung des französischen Königs Ludwig XVI.

Beschreibung

Vor ihrem Eintritt ins Kasseler Gymnasium im Herbst 1798 – ermöglicht durch ihre Tante Henriette Philippine Zimmer – erhielten Jacob und Wilhelm Grimm neben dem Elementarunterricht nützliche Lektionen bei ihren Verwandten. Großvater Zimmer vermittelte dem achtjährigen Jacob und dem sechsjährigen Wilhelm Politik und Zeitgeschehen, als die Nachrichten von der Guillotinierung Ludwigs XVI. 1793 Hanau erreichten. Nach dieser Gräueltat schwand in weiten Teilen Deutschlands die anfängliche Euphorie für die Ideale der Französischen Revolution. Auf die beiden Söhne des landgräflichen Verwaltungsbeamten wirkte die Gewalt gegen den Monarchen und seine Vertreter besonders bedrohlich; für Menschenrechte standen die Brüder Grimm jedoch ein Leben lang ein. Noch vier Jahre nach diesem Ereignis zeichneten Jacob und Wilhelm gemeinsam das ikonisch gewordene 'Pressebild' von Sacrifu nach Fious (beides Pseudonyme) mit der martialischen Präsentation des abgeschlagenen Hauptes Ludwigs XVI. (Paris, Musée Carnavalet, Inv.-Nr. G.28744). Wie viele ihrer Zeitgenossen entdeckten die Brüder das Zeichnen als Freizeitbeschäftigung, verfeinerten ihr Können beim Kopieren von Vorlagen – und weckten damit auch die künstlerische Leidenschaft ihres jüngeren Bruders Ludwig Emil, der Künstler werden sollte. Michael Bouffier

Material & Technik
Aquarell und Pinselzeichnung in brauner Tusche über Blei auf Büttenpapier. Wasserzeichen D & C BLAUW
Abmessung & Dimension
18,4 x 22,6 cm (Blatt)

Bezug zu Orten oder Plätzen

Paris