Grafik 'Epitaph Graf Johann Casimir zu Erpach'
Beschreibung
Kupferstich von Peter Fehr (1681-1740) nach einer Vorlage von I. E. Ruhl, vermutlich aus dem Werk "Historie und Stamm-Tafel des Hoch-Gräflichen Hauses Erbach" von Daniel Schneider (1667-1748), erschienen Frankfurt a. M. 1736. Er zeigt das Epitaph von Graf Johann Casimir zu Erbach (1584-1627) in der Stadtkirche zu Michelbach, der Grablege des Hauses Erbach. Nach den Innenrenovierungen an der Stadtkirche 2012 wurde die Tafel an die nördlichen Wand des Vorchors umgesetzt. Das Epitaph aus Sandstein und Alabaster, 1627/28 von Michael Kern (1580-1649) in Form einer dreiachsigen Ädikula geschaffen, stellt den Grafen als monumentale Sitzfigur dar in voller Rüstung, den rechten Arm auf seinen Helm gestützt. Der linke Arm hält den Kommandostab. Er sitzt in der Pose eines Denkers auf einem Sarkophag, der mit Reliefdarstellungen der Klugheit (Prudentia) links und der Gerechtigkeit (Iustitia) rechts versehen ist. Über dem sitzenden Grafen schweben zwei Genien, die Helm und Harnisch halten. In den Seitennischen mit korinthischen Kapitellen stehen zwei allegorische Frauenfiguren, links die Stärke (Fortitudo), rechts der Sieg (Victoria). Zu ihren Füßen sind zwei Bildreliefs angebracht, die Szenen aus der Bibel zeigen, links den Kampf der Israeliten gegen die Amoriter (Jos 10,12 ff), rechts den Kampf der Israeliten gegen Amalekiter (Ex 17,8 ff). Den oberen Abschluß am Gebälk bilden acht Wappenkartuschen der Gräflichen Familienlinie, der gesprengte Giebel trägt das Vollwappen und darüber einen Posaune blasenden Engel. Der mit Rollwerk verzierte Sockel, der von zwei sitzenden Löwen flankiert wird, enthält die Grabinschrift, die die Kriegstaten des Grafen hervorhebt, wie auch die gesamte Bildsprache der Gedenktafel die militärische Karriere des Verstorbenen betont.