Historischer Plan der Schlacht von Laon

Beschreibung

Die vorliegende Karte zeigt das Gebiet um Laon im französischen Département Aisne und trägt den Titel „Die Schlacht von Laon den 9ten März 1814“. Sie wurde 1824 vom Zeichner Carl Brügner und dem Stecher Karl Heinrich Brose angefertigt und dokumentiert einen entscheidenden Moment der Befreiungskriege gegen Napoleon. Die Karte veranschaulicht die Stellungen der beteiligten Truppen während der Schlacht, jedoch ohne eine Legende, die die Bedeutung der farbigen Markierungen erklärt. Durch den Vergleich mit anderen historischen Karten lässt sich ihre Zuordnung dennoch teilweise rekonstruieren: Die französischen Truppen sind in Rot-Blau, die preußischen in Blau-Schwarz, die russischen Einheiten in Grün und Gelb dargestellt. Die Schlacht von Laon fand am 9. und 10. März 1814 im Rahmen des Winterfeldzugs der Alliierten gegen das napoleonische Frankreich statt. Sie war eine Schlüsselbegegnung zwischen der französischen Armee unter Napoleon Bonaparte und den preußischen Truppen unter Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher. Nach einer Reihe verlustreicher Gefechte versuchte Napoleon mit einem Angriff auf Laon, den Vormarsch der Koalitionstruppen auf Paris zu verzögern. Laon bot mit seiner Lage auf einer Anhöhe eine strategisch günstige Verteidigungsstellung, die Blücher geschickt nutzte. Napoleon ließ seine Armee in zwei Hauptkolonnen aufteilen – eine unter dem Befehl von Marschall Marmont, die andere unter Marschall Ney –, um die Stadt von Süden her anzugreifen. Der Angriff traf jedoch auf starken Widerstand: Die befestigte Stadt und die gut positionierten preußischen Truppen verhinderten ein rasches Vordringen der Franzosen. Am folgenden Tag setzten preußische und russische Einheiten zu einem energischen Gegenangriff an, der die französischen Truppen überrannte und sie zu einem chaotischen Rückzug zwang. Napoleon sah sich gezwungen, den Angriff abzubrechen und sich geordnet zurückzuziehen, um eine vollständige Niederlage zu vermeiden. Die Schlacht endete mit einem klaren Sieg der preußisch-russischen Koalitionstruppen. Sie trug wesentlich zur Schwächung Napoleons bei und ebnete den Alliierten den Weg nach Paris – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu seiner Abdankung und dem Ende seiner Herrschaft. Am unteren Rand der Karte findet sich ein Maßstab, der die Entfernungen im Maßstab von 1:42.000 angibt. In der rechten unteren Ecke befindet sich ein braunroter Stempel mit einer Krone über zwei sich gegenüberstehenden L’s – das Monogramm des Landgrafen Ludwig von Hessen-Homburg (1770–1839). Dieser Besitzvermerk findet sich unter anderem auch auf seinem Degen (Inv.-Nr. 4.6.236) wieder. Ludwig hatte mit seiner „Brigade Hessen-Homburg“ selbst an den Befreiungskriegen auf Seiten der Preußen teilgenommen. Später wurde er preußischer General der Infanterie und Gouverneur der Bundesfestung Luxemburg.

Material & Technik
Kupferstich, teilkoloriert, Stempel
Abmessung & Dimension
56,5 x 71,0 cm (Blatt)