Grafik "Roman Pillar at Igel"
Beschreibung
Die kolorierte Lithografie auf Chinapapier von Samuel Prout (1783-1852) zeigt die sogenannte Igeler Säule im gleichnamigen Dorf an der Mosel. Der Sandsteinpfeiler ist ein romanisches Grabdenkmal aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. Ursprünglich wohl farbig bemalt, ist es bereits auf der Abbildung ohne Farbreste wiedergegeben. Im Hintergrund ist die Alte Pfarrkirche Igel zu sehen, am rechten Bildrand ein christliches Wegekreuz. Auf der Vorderseite der Säule befindet sich eine Inschrift der Brüder Lucius Secundinius Aventinus und Lucius Secundus Securus, die das Denkmal für sich und ihre Verwandten errichten ließen. Das Hauptrelief auf der Vorderseite wurde fälschlicherweise für eine Darstellung der Hochzeit von Constantius I. und Flavia Julia Helena gehalten, den Eltern von Kaiser Konstantin dem Großen, unter dessen Einfluß das Christentum zur Staatsreligion im Römischen Reich geworden war. Durch dieses Mißverständnis wurde die Stele unter kirchlichen Schutz gestellt und bis heute erhalten. Die Reliefs zeigen jedoch Szenen aus der Mythologie und dem Alltags- und Berufsleben der Tuchhändler, zu denen die Brüder gehörten. Da in der Nähe keine Gräber oder Überreste von Personen gefunden wurden, wird das Denkmal heute als Kenotaph und "Werbung" für die Tuchhändlerzunft eingeschätzt. Das römische Monument gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.