Grafik "Prospect der Kirchen Unser Lieben Frauen Mariä-Zell auf dem so genandten Kayserlichen Gottes-Acker vor dem Schotten-Thor"
Beschreibung
Kupferstich von Johann August Corvinius (1683-1738) nach einer Vorlage von Salomon Kleiner (1700-1761) mit einem Blick auf den ehemaligen Kaiserlichen Gottesacker, später Mariazeller Gottesacker genannten Friedhof in Wien-Alsergrund. Die Grafik stammt aus dem Werk "Vera et accurata delineatio omnium templorum et coenoborium quae tam in caesarea urbe ac sede Vienna, Austriae…", Teil vier, S. 45, herausgegeben von Johann Andreas Pfeffel (1674-1748), das aus Ansichten von Wien besteht. Die Arkaden, die den Gottesacker umgaben, bilden hier einen Rahmen für die Friedhofsansicht. Ein prunkvoll gefertigter und geschmückter Steinsarkophag innerhalb des Arkadenganges, dessen Inschrift auf einen "Johann Michael Götz" verweisen, bildet einen deutlichen Kontrast zu den eher schlichten Holzgräbern auf der Aussenfläche. Der im Jahr 1576 geweihte, anfangs rein katholische Friedhof auf Flächen des Maria-Magdalena-Klosters wurde 1598 durch einen evangelischen Teil erweitert. Das im linken Bildteil abgebildete Gebäude stellt vermutlich die 1641 errichtete Kapelle im katholischen Teil dar. Im 17. und 18. Jahrhundert verwaltete das Schwarzspanierkloster der Benediktiner von Montserrat den Friedhof bis zu dessen Aufhebung 1784. Ab 1834 wurden auf dem Friedhofsgelände die Höfe 8 und 9 des Alten Allgemeinen Krankenhauses zwischen Rotenhaus- und Garnisongasse errichtet.