Porträt Landgraf Wilhelm Christoph
Beschreibung
Landgraf Wilhelm Christoph, genannt der „Bingenheimer“, ist auf dieser Miniatur im Brustbild dargestellt. Mit einer Drehung des Oberkörpers zu seiner Linken, in den dunklen Hintergrund hinein, wendet er sein Gesicht dem Betrachter zu. Das in Dreiviertelansicht gemalte Gesicht und insbesondere die Nase tragen metallischen Glanz in ihren Höhungen, durch das Metall des Bildträgers entstehend. Landgraf Wilhelm Christoph trägt eine seit etwa 1630 in Frankreich in Mode gekommene Allongeperücke mit Mittelscheitel und langen braunen, gelockten Haaren. Sie umrahmt ein rundes, gerötetes Gesicht mit starkem Doppelkinn. In ausgesprochen hoher Qualität zeigt die barocke Malerei die ungeschönte Wirklichkeit – bis hin zu leicht geröteten, ernst blickenden Augen. Ein kleiner Oberlippenbart und der Ansatz eines Kinnbartes umrahmen einen vollen, geschlossenen Mund. Unter den Haaren, die über die Schultern reichen, schimmert das mit Nieten beschlagene Metall einer Rüstung hindurch. Die Rüstung kontrastiert ein zartes, weißes Jabot am Hals. Der repräsentative Charakter der Miniatur könnte auf die Funktion als Verlöbnisbild deuten, zumal er im dargestellten Alter, 1665, ein zweites Mal heiratete.
Bezug zu Orten oder Plätzen
Homburg