Red Boy

Beschreibung

Geplant wurde der „Red boy“, samt Sockel rot eingelassen, als Gegenüber zum Denkmal „Kaiser Wilhelm I.“ von Fritz Gerth. Er ist errichtet am Kaiser-Wilhelms-Bad im Kurpark und wurde anlässlich der Kaisermanöver 1905 enthüllt. Auf dieses Denkmal bezog der Künstler das Thema der Figur auf einem Sockel, ihre farbige Fassung und die Blickrichtung und Körperhaltung. Der kleine Junge, dessen Frisur, Kleidung und Schuhe an eine Comic-Figur erinnern, steht aufrecht, mit leichter Drehung des Körpers zu seiner linken Seite. Auffällig ist seine offene Handhaltung der eng am Körper gehaltenen Arme. Er steht auf einem Sockel mit einem zusätzlichen Aufbau aus Formen, die an Pizzakartons, einen Röhren-Bildschirm und einen alten PC erinnern. Es wirkt, als habe der ursprüngliche Sockel erhöht werden müssen, um dem mächtigen Kaiserdenkmal fast „auf Augenhöhe“ begegnen zu können. Dem bronzenen Standbild des Kaisers, auf einem Sockel aus rotem, schwedischen Granit, begegnet ein comichaftes Wesen der virtuellen Welt, auf einem ebenfalls roten Sockel. Sein merkwürdig erhöhter Sockelaufbau scheint an die Auseinandersetzungen um den Sockel des Standbildes Kaiser-Wilhelm I. anzuknüpfen. Einst als mehrstufiges Postament, mit Girlanden, Putti und kaiserlichen Insignien geplant, musste es aus Kostengründen deutlich schlichter ausfallen. So begegnen einander zwei Welten: das beginnende, noch in der Tradition des 19. Jahrhunderts verwurzelte 20. Jahrhundert und das 21. Jahrhundert, das alles in Frage stellt, auch die traditionelle Denkmal-Kultur. Heute steht der „Red boy“ im Skulpturenpark am Museum Gotisches Haus und begegnet – auf Augenhöhe - den Museumsbesuchern.

Material & Technik
Bronze / Guss , Patinierung
Abmessung & Dimension
Höhe: 245 cm, Breite: 76 cm, Tiefe: 76 cm