Modell für Skulptur "Goethe" in Marienbad

Beschreibung

Die kleine Gipsfigur zeigt den Dichter im Gehrock, Kniebundhose und Schnallenschuhen, in entspannter Haltung, auf einem Bankett-Hocker sitzend. Er wendet sich dabei, mit übereinander geschlagenen Beinen, leicht nach rechts und scheint, mit einem in sich gekehrten Gesichtsausdruck, in die Ferne zu blicken. Bei den Gesichtszügen folgt Eibl einem Stich, der das 1828 gemalte, idealisierende Goethe-Porträt (Neue Pinakothek, München) von Joseph Karl Stieler (1781–1858) in Seitenverkehrung und mit kleinen Veränderungen, wiedergab. In der Haltung dagegen nimmt er direkten Bezug auf das erste Goethe-Denkmal am heutigen Goethe-Platz, vor dem Haus „Zur goldenen Traube“. Hier wohnte Goethe während seiner Kuraufenthalte 1821-1823. Das erste Denkmal wurde 1932, an Goethes 100. Todestag, enthüllt – allerdings schon 1943 zum Einschmelzen für Kriegszwecke freigegeben. Stehen geblieben ist nur die mit „Goethe“ beschriftete, steinerne Sockelplinthe, die auch einer weiteren Variante diente: 1974 schenkte die DDR das Denkmal "Goethe und die Musen". Es wurde in Erinnerung an die Befreiung durch die Rote Armee übereignet - wobei Marienbad von den Amerikanern befreit wurde. Auch dieses Denkmal wurde entfernt. Bis in die 1980er Jahre erinnerte - auf immer derselben Sockelplinthe - nur noch eine Bronzetafel an die Kuraufenthalte des berühmten Dichters. In den 1990er Jahren wurde dieses Gipsmodell für das aktuelle Denkmal ausgewählt. Finanziert von Marienbader Heimatvertriebenen, wurde der Entwurf als überlebensgroße Bronze gegossen und goldfarben patiniert. Sein Standort ist der Sockel des Denkmals von 1932, am Goethe-Platz, vor dem Haus "Zur goldenen Traube".

Material & Technik
Gips
Abmessung & Dimension
Höhe: 29 cm, Tiefe: 24 cm

Bezug zu Orten oder Plätzen

Marienbad