Melancholia I

Beschreibung

Die in Holland geborene und in Belgien ausgebildete Künstlerin widmet sich hauptsächlich der figürlichen Darstellung. Während sie in ihrem Frühwerk zwei- und mehrfigurige Arbeiten bevorzugte, überwiegen im Spätwerk inzwischen Einzelfiguren. „Melancholia I“ steht am Übergang dieser Werkentwicklung. Die Skulpturengruppe wird bestimmt von der Anordnung zweier kniender, weiblicher Figuren in unterschiedlicher Höhe und Farbigkeit. Eine vollendete, dunkle Bronzefigur blickt scheinbar auf ihr unbehandeltes, niedriger platziertes Abbild aus rostigem Eisen. Die Position beider Figuren auf einer dazu gehörenden Plattform scheint gefährdet. Ihre reduzierte, kniende Körperhaltung, gerade aufgerichtet, mit locker herabhängenden Armen und geöffneten Händen, ist unterschiedlich ausgerichtet, wie auch die Blickrichtung der beinah gesichtslos wirkenden Figuren. Der angedeutete Blick der vollendeten Bronze auf ihr „roh“ belassenes, eisernes Abbild symbolisiert zugleich eine Rückbesinnung auf sich selbst und ein in sich gekehrtes, imaginatives Leben, vergleichbar der im Titel zitierten Allegorie Albrecht Dürers (Melancholia I, Kupferstich, 1514).

Material & Technik
Bronze, Eisen, Corten-Stahl / Guss
Abmessung & Dimension
Höhe: 303 cm, Breite: 190 cm, Tiefe: 398 cm