Becher mit Ansicht des Schellenhäuschens

Beschreibung

Dieser farblose, konisch geformte Becher spiegelt die im Biedermeier sehr populäre Technik der Glasbemalung wider. Ursprünglich von den Porzellanmalern Samuel Mohn (Vater 1762-1815; Sohn 1789-1825) und Anton Kothgaser (1769-1851) auf die Dekoration von Glas übertragene Technik der transparenten Emailmalerei, erfreute sich schon bald großer Beliebtheit. Das Exponat zeigt einen dickwandigen Becher, auf den mit feinen Pinselzügen ein umlaufender Fries aufgetragen wurde. In Emailmalerei wurde in schwarzen Umrisslinien und Schraffuren das Schellenhäuschen auf weißem Grund dargestellt. Darüber der eingravierte Schriftzug „Homburg v.d.H.“ Der breite Lippenrand trägt einen orangefarbenen Punktdekor auf goldfarbenem Untergrund. Die Vorlage zu dieser Emailmalerei ist ein im alten Museumsinventar der Schwestern Balmer mit dem Titel „Das Chinesische Tempelchen im Kurgarten (Schabkunstblatt)“ eingetragen. Das 1863 errichtete „Schellenhäuschen“ war eine Holzkonstruktion aus Treillageelementen mit einem darüber gespannten Netz. Daran angebracht waren Tausende von Glöckchen. Die bildliche Vorlage, die kein Schabkunstblatt, sondern ein Stahlstich ist, bildet es - im Gegensatz zur Emailmalerei auf dem Glas -, mit Staffagepersonen ab.

Material & Technik
Kristallglas / Emailmalerei
Abmessung & Dimension
Höhe: 9,0 cm, Durchmesser: 6,8 cm