Becher mit Ansicht aus Marienbad
Beschreibung
Das große, rosalinfarbene Tummelerglas aus Böhmen hat eine bauchige Form mit weiter Öffnung. Auf seiner Vorderseite ist eine Porzellan-Vignette mit einer Darstellung des „Alten Badhauses“ von Marienbad und seiner Umgebung zu sehen. Die Vignette ist umrandet von goldfarbenen Linien und floralem Dekor und trägt die Inschrift "Das alte Badhaus". Das Dekor mit floralem Muster wiederholt sich als reine Malerei auf der Rückseite. Eine goldfarbene Linierung umgibt den Rand, während der farblose Boden einen eingeschliffenen Sterndekor trägt Die Darstellung auf der Vignette zeigt das „Alte Badhaus“, wie es bis ca. 1890 zu sehen war. In seiner ursprünglichen Form wurde es 1808 an Stelle des hölzernen Badestubenhäuschens an der Marienbrunnenquelle errichtet und ab 1812 kontinuierlich erweitert. Felbinger beschreibt im April 1838 einen Umbau in der Zeit des Abtes des Stiftes Tepl, Melchior Mahr (1836 – 1842). Dazu erfolgt eine Zeichnung eines einstöckigen Gebäudes, doch ist es noch nicht vergleichbar mit der Darstellung der Vignette (Felbinger, Fol. 21r). Dieser Umbau muss nach Beendigung der Felbinger-Chronik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts realisiert worden sein. Die Datierung „vor 1860“ ermöglicht ein „Marienbader Vergißmeinnicht“ - ein kleines Souvenirbüchlein, wo es in der dargestellten Weise als Tonlithografie von 1860 abgebildet wurde (s. Abb.) In der Zeit des Abtes P. Alfred Clementso (1887 – 1900) wurde das Alte Badehaus schließlich um ein weiteres Stockwerk und ein Mansardengeschoss erhöht und die Fassaden vollständig erneuert. 1892 wurde dieser Umbau mit verbesserten balneologischen Einrichtungen nach Plänen von Josef Schaffer (1862 - 1938), dem Direktor der Badeanstalten, in „Zentralbad“ umbenannt.
Bezug zu Orten oder Plätzen
Marienbad