Porträt Franz Winter
Beschreibung
Das Brustbild zeigt beinahe en face einen überlebensgroß gemalten Mann mittleren Alters. Seine grüne Jacke, das grüne, aufgeknüpfte Hemd und der leicht in den Nacken geschobene grüne Hut sind sehr wahrscheinlich Berufskleidung eines Handwerkers. Der Dargestellte ist Franz Winter (1910-1992), der zur Bad Homburger Schreinermeisterfamilie Winter gehört. Noch heute erinnert eine Inschrift am Haus Waisenhausstrasse 10 an die Schreinerei: „H. Winter. Schreinermeister. Gegr. 1904“. Sein glattrasiertes, stark gerötetes Gesicht, mit Haaren, die bereits ergraut sind, wie die Schläfe über dem rechten Ohr zeigt, trägt zahlreiche weiße Höhungen. Es wirkt dadurch stark angestrahlt, worauf auch die hellen Lichtpunkte in den Pupillen deuten. In leichter Untersicht dargestellt, blickt der Dargestellte mit seinen klaren, grün-blauen Augen links am Betrachter vorbei. Wie auch die übrigen Porträts Bernhard Wicherts, weist der Hintergrund keine räumlichen Details auf. Während in den übrigen Bildnissen dunkle, facettiert gestaltete Hintergründe vorherrschen, zeigt das Porträt Franz Winters eine abstrakte „Farbaura“. Sie ist ausgeführt mit breiten Linien der quer gehaltenen, pastellfarbenen Ölkreidestifte, die um den Dargestellten herum geführt wurden. Die hellsten Töne umgeben das Gesicht, die etwas dunkleren sind dem Bildrand zugedacht.