Gruppenporträt Homburger Staatsdiener
Beschreibung
Das Gemälde zeigt eine Zusammenstellung von fünf Porträts, zum Teil en face, zum Teil im Profil oder im Halbprofil, zum Teil als Bruststück, zum Teil ragt nur der Kopf aus der Gruppe. Die Darstellungen sind malerisch etwas konventionell, aber handwerklich nicht schlecht. Stilistisch kann das Gemälde Johann Friedrich Voigt zugesprochen werden. Das Material des Bildes und seine Restaurierungsgeschichte sind variantenreich. Es ist Ölmalerei auf Malpappe, das Blatt ist rissig, restauriert, aufgeklebt auf Karton und dann noch einmal aufgeklebt auf Hartfaser. Die Dargestellten sind identifizierbar, denn laut einem Inventarbuch (Nr. 1916/8) kam unter der Altnummer 4341 folgendes Geschenk der Schwestern Balmer in die Sammlung „1 Ölgemälde Gruppe (v. Haupt, v. Raunfels, Hofmaler Voigt, Des-Noyer u. Apotheker …“ – leider fehlt der Schluss des Eintrags. Links erkennt man mit rotem Jackenkragen den Hofmaler Voigt. Es folgt der Offizier mit Tschako (auf dem ein Hessenlöwe erkennbar ist): das ist Wilhelm Heinrich von Raunfels (1807–1867). In der Mitte erkennt man Landrat Louis Des-Noyer (1799–1864). Der Herr rechts im Profil und der Herr unten müssten also der Justizrat Friedrich Albrecht von Haupt (1804–1888) und der Apotheker sein. Wer von beiden wer ist, kann nicht mehr gesagt werden. Zudem gab es Mitte des 19. Jahrhunderts zwei Apotheken, die Hof-Apotheke und die Engel-Apotheke. Die Hofapotheke ging 1833 von Dr. Carl August Wilhelm Müller an Jacob Leonhard Thuquet über, der sie bis 1850 betrieb. Apotheker Müller übernahm 1837 wichtige Aufgaben in der Verwaltung der Brunnen und Kur; in dieser obrigkeitlichen Funktion könnte er hier im Kreis der Homburger Staatsdiener aus der Mitte des 19. Jh. auftauchen.