Jacob und Wilhelm Grimm

Beschreibung

Das Doppelbildnis Jacob und Wilhelm Grimms – heute Logo der Brüder-Grimm-Stadt Hanau – entstand 1843. Ludwig Emil Grimm hatte in diesem Sommer seine Brüder in Berlin besucht. „es ist hier oft wie ein Taubenschlag“, schrieb er seinem Freund, dem Bildhauer Werner Henschel (1782-1850), „wo die Leute wie aus u ein fliegen. so viel weis ich daß ich hier nicht leben könnte“ (Ludwig Emil Grimm an Werner Henschel, 26.6.1843, zit. nach Ludwig Emil Grimm. Briefe, hrsg. v. Egbert Koolman, 2 Bde., Marburg 1985, Bd. 1, S. 307). Das Bild, das er damals von seinen Brüdern schuf, sollte weit Verbreitung finden, ja zur Ikone werden, und gut ein Jahrzehnt später auf ein weiteres Bild von Jacob und Wilhelm Grimm Einfluss ausüben. 1855 saßen die Brüder Elisabeth Jerichau-Baumann (1819-1881) Porträt. Deren Werk zeigt die beiden sichtlich gealtert – seit 1843 waren zwölf Jahre vergangen –, aber darüber hinaus in auffallender Analogie zu der Arbeit von Ludwig Emil Grimm. Insbesondere für das Bildnis Jacob Grimms ist ein hohes Maß an Vergleichbarkeit festzustellen. Indes Wilhelm Grimm – abermals hinter seinem Bruder positioniert – aus der Profilansicht gelöst, mehr dem Betrachter zugewandt ist, allerdings ohne diesen anzuschauen. Das Doppelporträt Elisabeth Jerichau-Baumanns befindet sich heute im Bestand der Alten Nationalgalerie in Berlin (Inv.-Nr. A I 663). Doreen Paula

Material & Technik
Radierung auf Chinapapier auf Velinpapier aufgewalzt
Abmessung & Dimension
20,8 x 16,6 cm (Platte); 44,4 x 31,0 cm (Blatt)