Tisch

Beschreibung

Der Louis-XVI-Stil, benannt nach dem französischen König Ludwig XVI., entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er markierte eine Rückkehr zu klaren, geradlinigen Formen und klassischer Eleganz, inspiriert von der Antike. Im 19. Jahrhundert erlebte dieser Stil eine Wiederbelebung, insbesondere während des Historismus, als frühere Kunst- und Möbelstile neu interpretiert wurden. Ein typisches Merkmal dieses Stils sind die konisch zulaufenden, kannelierten (mit Rillen versehene) Beine, die dem Möbelstück eine leichte und elegante Anmutung verleihen. Bei diesem Tisch enden sie in quadratischen, balusterförmigen Füßen – eine Form, die sich im Übergang zur mehrfach geschweiften Tischzarge wiederholt. An der Vorderseite befindet sich eine rechteckige Schublade mit einem flachen Schlüsselschild aus Messing sowie einem kleinen, geschweift geformten Schlüssel. Die Tischplatte ist von einer leicht vorspringenden Leiste eingefasst. Im Zentrum der Platte liegt ein ovales Intarsienornament aus eingelegten Rauten verschiedenfarbiger Holzarten – ein charakteristisches Stilelement des Louis-XVI-Stils. Dieses Oval ist von einem schmalen, dunklen Rand umgeben und in ein rechteckiges Feld eingebettet. Die längeren Seiten des Rechtecks reichen näher an das Oval heran als die Schmalseiten, wodurch eine optische Tiefenwirkung entsteht. Das Rechteck selbst ist wiederum von einem breiten Randstreifen umgeben, der schließlich von der vorspringenden Leiste begrenzt wird. Der Tisch stammt aus dem Altbestand von Schloss Bad Homburg und ist heute in den Kaiserlichen Appartements im Arbeitszimmer des Kaisers aufgestellt.

Material & Technik
Nussbaum
Abmessung & Dimension
74,0 x 62,5 x 46,5 cm