Rechteckiger Beistelltisch

Beschreibung

Der Beistelltisch mit Schublade zeichnet sich durch eine schmale, kompakte Form, klare Geometrie und zurückhaltenden Dekor aus. Er lässt sich in den Louis‑XVI‑Stil (ca. 1774–1792) einordnen und weist typische Merkmale des französischen Klassizismus auf. Im Gegensatz zum vorangegangenen Rokoko ist der Louis‑XVI‑Stil deutlich geradliniger und orientiert sich stark an antiken Vorbildern, wie man es an den Details dieses Tisches ablesen kann. Seine vier runden Beine verjüngen sich nach unten und enden in dekorativen Knäufen. Im unteren Drittel sind halbrunde Stäbe in die Kanneluren eingesetzt. Die Tischbeine sind durch eine Reihe profilierter Ringe mit der Zarge der Schublade verbunden. Diese ist an den Ecken durch rechteckige, vertiefte Felder akzentuiert. Die Tischplatte ist von einem kleinen, leicht vorspringenden Rand umgeben, der nicht nur die Kanten schützt, sondern auch eine klare, definierte Linie in die Gesamtgestaltung einbringt. Solche kleinen Tische wurden in Salons, Vorzimmern oder Boudoirs verwendet, um zum Beispiel eine Lampe oder Dekorationsobjekte aufzustellen. Die Schublade diente der Aufbewahrung von Schreibzeug, Briefpapier, Tabakdosen oder anderen persönlichen Gegenständen. In diesem Fall gehört der Beistelltisch zum Altbestand des Bad Homburger Schlosses und steht im so genannten Kurfürstenzimmer der Kaiserlichen Appartements neben einem Sofa.

Material & Technik
Nußbaum
Abmessung & Dimension
74,5 x 52,5 x 38,0 cm