Runder Tisch mit bemalter Porzellanplatte
Beschreibung
Der runde Tisch mit ovaler Porzellanplatte, in die eine Grisaillemalerei eingelassen ist, stammt aus dem Jahr 1822 und entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Kunstschreiner Johannes Klinckerfuß (1770-1831) und Königin Charlotte Auguste Mathilde von Württemberg (1766-1828). Klinckerfuß schuf den Tisch aus Mahagonifurnier, Fichte und Ahorn mit vier Säulenbeinen auf einer vierfach konkav eingezogenen Bodenplatte. Die Säulenbeine haben eine Basis und ein Kapitell aus Messing mit verschiedenen getriebenen, gemusterten Bändern. Zwischen den Säulen befindet sich in der Mitte jedes Abschnitts auf der Zarge ein Bronzebeschlag in Form eines Lorbeerkranzes mit seitlich auslaufenden Bändern. Der Tisch hat außerdem zwei gegenüberliegende Schubladen, die mit Messingbeschlägen versehen sind. Königin Charlotte malte das Grisaillebild, das in die ovale Porzellanplatte in der Mitte der Tischplatte eingelassen ist. Es zeigt einen Korb mit Blumen und Blättern, darunter Rosen und Tulpen. Handarbeiten gehörten ebenso wie Stickereien und Porzellanmalerei zu den Lieblingsbeschäftigungen der Königin. Zahlreiche Stücke befinden sich nicht nur in ihrer ehemaligen Residenz in Ludwigsburg, sondern auch in der Sammlung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen. Grund dafür ist, dass ihre Schwester, Landgräfin Elisabeth von Hessen-Homburg, die selbstgefertigten Arbeiten vermutlich als Geschenke für ihr Schloss in Bad Homburg erhielt. Die englische Prinzessin Charlotte arbeitete mehrfach mit Klinckerfuß zusammen, der als ehemaliger Hofschreiner gut vernetzt war und mit seinem eigenen, regional größten Handwerksbetrieb ab 1812 zahlreiche Aufträge der Könige und Herzöge von Württemberg erhielt.