Grafik "Leonardi Aretini sepulchrum"

Beschreibung

Kupferstich mit einer nicht werkgetreuen Darstellung des Grabmals des italienischen Humanisten, Gelehrten und Staatskanzlers Leonardo Bruni (um 1369-1444) in der Kirche Santa Croce in Florenz. Den Beinamen "Aretino" erhielt er nach seinem Geburtsort Arezzo. Das Wandgrabmal aus Marmor wurde zwischen 1445-1450 von Bernardo Rossellino (eigentlich Bernardo di Matteo Gamberelli, ca.1409-1464) im Auftrag der Stadt Florenz geschaffen. Das Grabmal, das urspünglich vergoldet und farbig gefasst war, besteht aus einer gewölbten Ädikula mit zwei seitlichen Pfeilern und erinnert an einen römischen Triumphbogen. Die Säulen tragen einen Rundbogen, der mit einem Relieftondo der Madonna mit Kind versehen ist. Die zwei seitlich sitzenden Engel sind in der Grafik nicht vorhanden, auch das Familienwappen oberhalb des Rundbogens fehlt. Zwischen den Pfeilern befindet sich der Sarkophag, der eine Inschriftenplatte trägt, die von zwei hier nicht vorhandenen Engeln gehalten wird: “POSTQUAM LEONARDUS E VITA MIGRAVIT / HISTORIA LUGET, ELOQUENTIA MUTA EST / FERTURQUE MUSAS TUM GRAECAS TUM / LATINAS LACRIMAS TENERE NON POTUISSE” ("Nach dem Tod von Leonardo trauert die Geschichte, Die Beredsamkeit schweigt, und die griechischen und lateinischen Musen können ihre Tränen nicht zurückhalten."). Auf dem Sarkophag steht das Grabbett mit der realistisch nachgebildeten Liegefigur des Verstorbenen, die im Original ein Exemplar seines Werkes "Historia Fiorentina" auf der Brust hält. Das Grabmal gilt als Prototyp für das florentinische Grabmal der Renaissance, da es über einen klaren architektonischen Grundriss verfügt und ohne die allegorische Figuren und Vorhänge des Mittelalters auskommt. In der Grafik fehlen die detailreichen klassischen Dekorationen.

Material & Technik
Papier / Kupferstich
Abmessung & Dimension
26 x 18 cm

Bezug zu Orten oder Plätzen

Florenz