Landgrafschaft Hessen-Homburg: Infantrie
Beschreibung
Die Lithographie zeigt drei Infanteristen der hessisch-homburgischen Armee vor einem gemauerten Torbogen in unterschiedlichen Posen und Uniformen. Die Uniformen sind in der Lithographie besonders detailliert dargestellt und dokumentieren die militärische Bekleidung für unterschiedliche Dienstgrade innerhalb der Infanterie zu Beginn des 19. Jahrhunderts, ohne diese jedoch im Einzelnen zu benennen. Links ist ein einfacher Soldat zu sehen, der einen dunkelblauen Uniformrock mit gelbem Kragen, Schulterklappen und Ärmelaufschlägen trägt, kombiniert mit einer weißen Hose. Seine Kopfbedeckung ist ein leichter Tschako mit Federbusch. Die in Rückenansicht gezeigte Person in der Mitte trägt silberne Epauletten, Handschuhe, einen Spazierstock und einen pompösen Waffengurt, was auf den höchsten Rang unter den anwesenden Soldaten hindeutet. Sein dunkelblauer Uniformrock ist mit weißen Kreuzbändern und Paspelierungen versehen, auf dem Kopf sitzt ein hoher schwarzer Tschako mit rotem Bommel. Mit seiner Hand scheint er dem anderen Soldaten eine Anweisung oder Information über den vor ihm stehenden Soldaten zu geben. Der angesprochene Soldat auf der rechten Seite trägt einen langen, zweireihigen Uniformrock mit gelbem Kragen und als Kopfbedeckung eine schwarze Schirmmütze. Die vorliegende Lithographie entstammt dem mehrteiligen Bildband „Das deutsche Bundesheer in charakteristischen Gruppen – entworfen und gezeichnet in Verbindung mehrerer Künstler“, der zwischen 1833 und 1843 in München von dem Lithografen Hans Ambros Eckert (1807–1840) und dem Verleger Christian Weiss herausgegeben wurde. Des Weiteren ist überliefert, dass Dietrich Heinrich Maria Monten (1799–1843) als mitwirkender Künstler am Bildband beteiligt war. Der Bildband präsentiert eine umfassende Darstellung der verschiedenen Uniformen deutscher Armeen nach Truppengattungen. Anstoß für dieses Werk werden die Expansion Frankreichs unter Napoleon und die darauffolgenden Koalitionskriege (1792–1815) gegeben haben. Das umfangreiche Verzeichnis der Militäruniformen beinhaltet insgesamt drei Blätter zur Landgrafschaft Hessen-Homburg (Inv.-Nr. 1.2.1034 und Inv.-Nr. 1.2.1035). Auf diesen Exemplaren wurde in der Beschriftung jeweils der Zusatz „Homburg“ handschriftlich mit Bleistift nachgetragen. Im 20. Jahrhundert wurde das Werk von Eckert mehrfach neu aufgelegt. Der mittig am unteren Bildrand angebrachte Blindstempel „H. A. Eckert / & / Chris. Weis“ belegt, dass es sich bei den in der Sammlung befindlichen Blättern um Originale handelt. Im Jahr 1910 erwarb die preußische Krone die drei Blätter, welche anschließend von Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) seinen Gästen im Empfangszimmer von Schloss Bad Homburg präsentiert wurden.
Bezug zu Orten oder Plätzen
Hessen-Homburg