Figürliche Plastik 'Engel'
Beschreibung
Engel aus Biskuitporzellan, nach vorn gebeugt auf einer Wolke stehend und Rosenblüten streuend; Wolke auf quadratischem Sockel, dieser auf einen größeren quadratischen Marmorsockel geschraubt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine ausgeprägte Vorliebe für Engel als Grabfiguren. Zu jener Zeit war es durch technische Neuerungen möglich geworden, Plastiken und Grabreliefs seriell und preisgünstig herzustellen. Sie konnten anhand von Musterbüchern und Katalogen bestellt werden. Neben Stein- und Bronzefiguren in Lebensgröße waren Galvanoplastiken besonders beliebt, insbesondere aus der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) in Geislingen. Solche Engelfiguren ließen sich als Einzelskulptur aufstellen oder auch als wirkungsvolles Bildwerk mit architektonischen Elementen verbinden. Besonders populär wurden aus weißem Biskuitporzellan (unglasiert gebranntes Porzellan) gefertigte Engelfiguren. Sie waren vor allem als Grabplastiken für Kindergräber gefragt. Auf vielen Friedhöfen existierten sog. Engelgärten, d. h. ein jeweils eigener Bereich für Kindergräber.