Grafik "Und ich Johannes sahe und höret eine Stimme vieler Engel"

Beschreibung

Kupferstich von Johann Pfann (1601-1682) als Totenbild und Gedenkblatt für den Nürnberger Theologen und Stadtbibliothekaren Johannes Saubert d. Ältere (1592-1646). Der Verstorbenen, der für seine literarischen Werke bekannt war, liegt angekleidet auf einem Bett, neben sich zahlreiche geschlossene Bücher, die seine Belesenheit bezeugen. Auf einem Tisch liegt jedoch ein offenes Buch, das das Bibelzitat Epheser 3,19 zeigt: "Chirstum lieb habe ist viel besser dan alles wissen. Eph.3 V 19". Ist das als Kritik an der Wissbegier des Bibliothekaren gemeint, der darüber seine religiösen Pflichten vernachlässigte? Der Tote hält mit einer Hand ebenfalls ein Buch auf seiner Brust fest, in der anderen hält er eine Tulpe. Weitere Blumen sind vor seinem Bett am Boden verteilt. Zahlreiche Engel umstehen sein Totenbett, einer fliegt im göttlichen Licht herbei, um eine Krone und eine Plamzweig zu übergeben, Symbole für den Sieg über den Tod, die Hoffnung auf ein Weiterleben und den Frieden. Über der Grafik ist ein weiteres Bibelzitat zu sehen, dieses aus der Offenbarung 5, Vers 11 und 12, das den Tod Sauberts in eine sinnvolle christliche Ordnung rückt: "Und ich, Johannes, sahe und höret eine Stimme vieler Engel / umb den Stüel, und umb die Thier, und umb die Eltesten her, und ihre Zahl war / viel taussent= mal taussent, und sprachen mit grosser Stimm: Das Lamb / das erwürget ist, ist würdig zunemen Krafft und Reichthumb und Weißheit / und Stärcke und Ehre und Preiß und Lob.". Unter der Grafik erinnert ein Sinnspruch an die Tugenden des Verstorbenen und stellt ihn als Vorbild dar: "Wer Kirchensorg und Fleiß im Ampt, und Redlichkeit, / Wer Fried, Gedult und Lieb, auch die Gottseligkeit / in einem Lebensbild beysamm begehrt zu haben / der schau SAUBERTUM an der hie todt ligt begraben!"

Material & Technik
Papier / Kupferstich
Abmessung & Dimension
20,8 x 16,3 cm