Grafik "Qua hora non putatis"

Beschreibung

Kupferstich aus einem französischen Andachtsbuch. Die Grafik gehört zur Gattung der "ars-moriendi"-Darstellungen, in denen die Kunst eines guten, christlichen Todes thematisiert werden. Der Sterbende ist mit allen notwendigen Elementen dafür ausgestattet: an seinem Bett sind Geistliche und ein Engel versammelt, er hält einen Rosenkranz in der Hand und erhält die Sterbesakramente. Auf dem Beistelltisch stehen die Gerätschaften für die letzte Ölung bereit. Diese Maßnahmen sollten seine Seele retten und ihren Aufstieg in das Himmelreich garantieren. Wie wichtig diese Maßnahmen sind, zeigen die gegnerischen Kräfte, die sich ebenfalls dem Sterbenden nähern: neben dem Bett sitzt Satan, an seinen Hörnern und dem Reptilienschwanz zu erkennen, in der Tür steht der Tod, beide sind bereit, die Seele auf ihre Seite in die Hölle zu ziehen. Unter der Grafik ist ein Ausschnitt aus dem Bibelvers Lukas 12,40 zu lesen: "[quia] qua hora non putatis [Filius Hominis venit]" ("Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, die ihr nicht kennt") und verweist darauf, daß Menschen ihren Todeszeitpunkt nicht kennen. Da sie jederzeit mit ihrem Tod rechnen müssen und dann Rechenschaft über ihr gottgefälliges Leben ablegen sollen, ist ein frommes Leben Voraussetzung für ein gutes Sterben. Auf der Rückseite des Blattes ist ein Textfragment in französischer Sprache, das vom Leben des Heiligen Ignatius von Loyola handelt.

Material & Technik
Papier / Kupferstich
Abmessung & Dimension
17,4 x 10,7 cm

Bezug zu Orten oder Plätzen

Frankreich