Grafik "Das jüngste Gericht"

Beschreibung

Kupferstich aus einem unbekannten deutschsprachigen Andachtsbuch, der das Jüngste Gericht darstellt. Die klassische Bildkomposition zeigt Gott mittig thronend als Herrscher der Welt in einer kreisrunden Glorie, flankiert von Aposteln und Heiligen. In einer verbindenden, segnenden Geste weist seine rechte Hand zum Himmel, seine linke hinunter zur Erde. Ein Engel links oben bläst die Posaune des Gerichts, mit der die Toten aus ihren Gräbern gerufen werden und die die Stimme Gottes symbolisiert. Die Erde in der unteren Bildhälfte wird in zwei Teile gespalten: links die Seeligen, die in den Himmel aufsteigen werden, begleitet vom Erzengel Michael mit Schwert, rechts die Verdammten und Höllengestalten, die vom Fegefeuer verschlungen werden. Dies entspricht den Angaben im Matthäusevangelium (Math. 25,33), nach dem die guten Schafe zur Rechten Christi, die schlechten Böcke zur Linken gesammelt werden. Zwei Vierzeiler begleiten die Grafik am oberen und unteren Rand. Der obere, überschrieben mit "Das jüngste Gericht", lehnt sich mit der Zeile "Laßt Erd und Himmel untergehn" an das evangelische Liedgut von Johann Heermann (1585-1647) an. Der untere Text mit gleichlautender Überschrift greift die biblische Erzählung der Offenbarung auf: "Der große Gott für gricht posaunt, / Und allem fleisch sein urtheil raunt. / Eja, kommt her! Weh, weichet fort! / Ein jeder geht an seinen Ort.". Auf der Rückseite befindet sich ein fragmentarischer Text mit der Überschrift "Jesus besiegt den Tod".

Material & Technik
Papier / Kupferstich
Abmessung & Dimension
19,8 x 15,5 cm