Grafik "Hellheim"
Beschreibung
Stahlstich von Georg Heinrich Karl Deucker (1801-1863) nach einer Vorlage von Andreas Müller (1831-1901). Er interpretiert die altnordische Mythologie des unterirdischen Totenreiches der Totengöttin Hel, das sich am unteren Ende des Weltenbaumes Yggdrasil befinden soll. In der Grafik ist "Helheim" in einer Höhle dargestellt, in der die Totengöttin auf einem Thron aus Schädeln sitzt, mit einem Oberschenkelknochen als Zepter. Im Hintergrund ist das Gitter zu sehen, durch das die Unterwelt betreten wird. Um den Thron lagern die Verstorbenen aller Altersstufen. Wer am Boden sitzt, ist von Schlangen umgeben, die ebenfalls unterhalb des Weltenbaums leben. Vielleicht soll an die Schlange Svafnir erinnert werden, die durch ihren Biss den Schlaf (des Todes) bringt. Ursprünglich war "Hel" ein Ort für alle Toten und trug in einigen Erzählungen durchaus paradiesische Züge. Durch die Christianisierung entstand aus dieser Unterwelt ein Ort, an den nur Alte und an Krankheit verstorbene kamen, und später die "Hölle", der Ort, an dem die Verdammten ein elendes Dasein fristen mussten. An diese Deutung knüpft die Grafik an.