Figur 'Betender Engel'

Beschreibung

Engel aus Marmor, mit rechtem Bein auf einem stilisierten Kissen mit Eckquasten knieend, die Hände im Gebet vor der Brust zusammengelegt; die Unterseite lässt erkennen, dass die Figur mal mit einem Grabmal verankert gewesen sein muss (Loch mit einem weiter im Inneren sitzenden Reststück vermutlich einer Gewindeschraube); Unterbau und an der linken Seite: "MARMOR MASSA/(Symbol)/I.E.S.", in Vertiefung: "Enzler", weitere Vertiefung: "F/252 I". In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine ausgeprägte Vorliebe für Engel als Grabfiguren. Zu jener Zeit war es durch technische Neuerungen möglich geworden, Plastiken und Grabreliefs seriell und preisgünstig herzustellen. Sie konnten anhand von Musterbüchern und Katalogen bestellt werden. Neben Stein- und Bronzefiguren in Lebensgröße waren Galvanoplastiken besonders beliebt, insbesondere aus der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) in Geislingen. Solche Engelfiguren ließen sich als Einzelskulptur aufstellen oder auch als wirkungsvolles Bildwerk mit architektonischen Elementen verbinden. Besonders populär wurden aus weißem Biskuitporzellan (unglasiert gebranntes Porzellan) gefertigte Engelfiguren. Sie waren vor allem als Grabplastiken für Kindergräber gefragt. Auf vielen Friedhöfen existierten sog. Engelgärten, d. h. ein jeweils eigener Bereich für Kindergräber.

Material & Technik
Porzellan; Guß
Abmessung & Dimension
32,5 x 15 x 16 cm