Telefon W48
Beschreibung
Fernsprecher, Telefon W48, mit Wählscheibe (mittig grau meliert), Typenbezeichnung: Fg.Sk.Tif.221b/NR IV 12E9 R12 von Siemens - R16 Das Objekt ist ein historisches Tischtelefon mit Wählscheibe, typischerweise aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Es ist überwiegend schwarz und besteht aus einem stabilen Gehäuse mit abgerundeten Kanten. Die Form ist kompakt und funktional, mit einem aufliegenden Hörer, der durch zwei Auflagepunkte gehalten wird. Die zentrale Wählscheibe ist mit Ziffern von 0 bis 9 versehen, die in weißer Schrift auf schwarzem Untergrund dargestellt sind. Der Zustand des Telefons ist insgesamt gut, mit sichtbaren Gebrauchsspuren, die auf eine längere Nutzung hinweisen. Ein besonderes Kennzeichen ist das externe Verbindungselement mit einem zusätzlichen Knopf oder Schalter, das über Kabel angeschlossen ist. Es sind keine weiteren Inschriften direkt erkennbar, abgesehen von den Ziffern auf der Wählscheibe. Der W 48 ist heute für viele Sammler zum Inbegriff des „alten Fernsprechers“ geworden. Der Tischfernsprecher W 48 war das zweite deutsche Nachkriegstelefon, das 1948 für die Deutsche Post entwickelt und in sehr großen Stückzahlen gefertigt wurde. Das Telefon ist überwiegend in einem tiefen Schwarz gehalten, das dem verwendeten Bakelitmaterial seinen charakteristischen Glanz verleiht. Die Wählscheibe weist oft kontrastierende Farben auf, wie zum Beispiel Rot oder Weiß, um die Ziffern besser ablesbar zu machen. Das Telefon hat eine solide und oft symmetrische Form. Die Basis ist in der Regel rechteckig oder leicht abgerundet, während der Hörer mit seinem langen, geschwungenen Bügel einen markanten Kontrast bildet. Die Wählscheibe ist zentral platziert und dominiert die Vorderseite des Geräts. Zur Geschichte der Telefonie in Erzhausen: Das „Doktershaus“ in der damaligen Bahnstraße 40 in Erzhausen (heute 40a) war ein besonderes Gebäude mit einer ungewöhnlichen Errungenschaft für die damalige Zeit: ein eigenes Telefon. Seit mindestens 1935, vielleicht sogar schon zu der Zeit von Dr. Spiro, stand dieses Kommunikationsmittel dort zur Verfügung. In den 1930er Jahren war das eine Seltenheit, denn in Erzhausen gab es nur in wenigen Häusern Telefone – etwa am Bahnhof, in der Post (möglicherweise bei Köhres in der Bahnstraße), beim Pfarrer und in der Bürgermeisterei. Die Frage, wo es noch welche gab, bleibt ein interessantes Rätsel. Im Amtsbereich Wixhausen, zu dem auch Erzhausen gehörte, war die Telefonie noch so begrenzt, dass den Anschlüssen nur zweistellige Nummern zugewiesen wurden. Das „Doktershaus“ war unter der Rufnummer „Wixhausen 27“ erreichbar – ein einfacher, aber doch exklusiver Zugang zur Welt. Ein wichtiger Anlaufpunkt Die Bedeutung des Telefons im „Doktershaus“ reichte weit über das Gebäude hinaus. In der Bahnstraße, gegenüber dem sogenannten „Doktersgang“, befand sich eine Konsum-Filiale – ein Lebensmittelgeschäft, das selbst kein Telefon besaß. Daher wurden die Kinder der Familie oder Nachbarn oft mitten im Spiel aufgefordert, „hinüber zum Konsum“ zu laufen, um jemanden ans Telefon zu holen, wenn die Vermittlungszentrale aus Darmstadt anrief.
Bezug zu Personen oder Körperschaften
Siemens AG