Friedrich II. Landgraf von Hessen-Homburg
Beschreibung
Das Bildnis eines unbekannten Meisters zeigt Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg in Frontalansicht, auch als „en face“ bezeichnet. Sein Gesicht wird von einer mittig gescheitelten Allongeperücke gerahmt, deren Locken ihm auf die rechte Brust und links hinter die Schulter fallen. Die hier gemalten Gesichtszüge und der Gesichtsausdruck erinnern an die Lebendmaske (Inv.-Nr. 10.5.3.2.4) Friedrichs. Dargestellt ist er in Rüstung mit einem roten Hermelinmantel. Von der linken Schulter bis zur rechten Hüfte verläuft ein blaues Ordensband. Auf der linken Brust des Hermelinmantels ist der Bruststern des Elefantenordens aufgenäht. Der Bruststern ist ein achtstrahliger Stern in Silber mit einem Medaillon in Purpur. Innerhalb des Medaillons befindet sich ein silbernes Kreuz in einem goldenen Ring. Über dem Harnisch trägt der Landgraf einen hellbeigen Koller mit Goldstickerei und eine weiße Halsbinde mit Jabot. Er nimmt eine stolze Pose mit leicht angewinkelten Armen vor einem wolkenverhangenen Himmel und grüner Draperie. Den Beinamen „mit dem silbernen Bein“ erhielt Landgraf Friedrich II. aufgrund einer Kriegsverletzung und dem Verlust seines Beines, das er seitdem durch eine silberne Prothese ersetzte. Er wurde häufig in dieser Kleidung dargestellt, so in einem Porträt von 1680 (Inv.-Nr. 10.5.1.1.1196) oder in einem nur als Kopie erhaltenen Gemälde aus dem 19. Jahrhundert (Inv.-Nr. 10.5.1.1.1237). Rüstung und Orden verweisen auf die Leistungen und Erfolge Friedrichs als Feldherr und dienen mit dem Herrschersymbol des Hermelinmantels der Repräsentation. Der Elefantenorden ist der höchste und älteste dänische Ritterorden und wird bis heute verliehen. Die aufwendige Rahmung im Stil eines gotischen Spitzbogenfensters wurde um 1830 eigens für das gotische Haus im Tannenwald angefertigt, das die Landgräfin Elisabeth von Hessen-Homburg für ihren Gemahl neu hatte errichten lassen. Dafür wurden 22 Gemälde aus dem Nachlass Friedrichs II. ausgewählt. Rund 30 Jahre später gelangten sie mit dem Einzug Wilhelms I. zurück in das Bad Homburger Schloss.
Bezug zu Orten oder Plätzen
Hessen-Homburg