Pillenrollbrett von Venena
Beschreibung
Das Pillenbrett umfasst, neben dem eigentlichen Brett, den Pillenabschneider, passend zum Gegenstück im Brett, es wurde in der ersten Erzhäuser Apotheke zur Pillenherstellung verwendet. Das Objekt besteht aus hellem Holz, das eine warme, gelblich-braune Färbung, hat. Die mittige, dunklere Metallkomponente, der Pillenabschneider, hebt sich farblich stark vom Holz ab. Das Objekt hat eine rechteckige Grundform. Es ist mit einem langen, quer verlaufenden Holzgriff ausgestattet, der auf beiden Seiten über das Hauptbrett hinausragt. Der Griff hat geschwungene, ergonomische Enden, die das Greifen erleichtern. Der Pillenabschneider teilt den Strang, zu dem die Pillenmasse gerollt wurde, in einzelne Teile. Je nachdem, welche Seite verwendet wird, entstehen kleinere oder größere Pillen. Das Handteil und das geriffelte Teil unten im Brett haben jeweis eine Oberseite und eine Unterseite, die zusammenpassen. Lange bevor es Tabletten, Kapseln oder bunte Dragees gab, war die handgeformte Pille in Kugelform das am häufigsten hergestellte Arzneimittel einer Apotheke. Als Hilfsmittel diente dem Apotheker das Pillenbrett, auch Pillenmaschine genannt. Dieses Pillenbrollenbrett stammt aus der historischen Erzhäuser Apotheke, wo man noch sehr viele weitere Gegenstände aus der ehemaligen Apotheke inmitten einer originalen Apothekeneinrichtung entdecken kann. Die Herstellung von Pillen erforderte großes handwerkliches Geschick. Die flotte Beherrschung der Pillen-Zubereitung war einst der Stolz des Apothekers. Sie war geradezu ein Prüfstein für seine kunsthandwerkliche Befähigung. Der Pillenabteiler ist aus Eisen. Er besteht aus einem in die Vertiefung des Ausrollbrettes passenden ruhenden Unterteils und einem beweglichen Oberteil. Beide haben Rillen, die durch scharfe Rippen geschieden sind. Das Oberteil ist ein Spiegelbild des Unterteils. Da das Rollieren der Pille mit einer Drehbewegung einherging, nannte man den Apotheker auch scherzhaft „Pillendreher“.