Geschnitzter Wanderstab eines Kriegsgefangenen
Beschreibung
Der Stock ist aus einem starken, gerade gewachsenem Trieb eines Busches (oder Baumes) geschnitzt und wurde von einem französischen Kriegsgefangenen hergestellt. Ähnlich wie beim Stock von Léon Florentin (Inv.-Nr. 16.1.8.2) winden sich hier Schlangen um den Stock - von der Stockspitze bis hinauf zum Knauf. Hier sind es jedoch insgesamt vier Schlangen, die sich alle gegen den Uhrzeigersinn parallel um den Stab legen und deren Köpfe auf unterschiedlichen Höhen liegen. Am oberen und unteren Ende des Stockes sind zwei Messing-Ringe aufgeschoben, die die Haltbarkeit des Gerätes verbessern sollen und durch eine Bohrung am Knauf verläuft die Schlaufe eines geknoteten Lederriemens. Die Schlangenleiber sind mit dunkeln Strichen (Brandmalerei) verziert, der stark glänzenden Klarlack ist wohl erst später aufgebracht worden. Die geschnitzte Inschrift verweist vermutlich auf den Truppenteil des französischen Soldaten (99. Alpines Infanterie Regiment) und auf dessen Einsatz in der Schlacht an der Aisne (am 9. bis 11. Juni 1940), die mit der Niederlage Frankreichs endete.